Nachdem wir im Mai 2022 bereits unsere Partnerklasse in Marseille besuchen durften, waren Anfang Dezember die Weichen für den Gegenbesuch in Deutschland gestellt. Wir trafen uns im Haus Venusberg in Bonn, was den Vorteil hatte, dass wir auch die Abende gemeinsam verbringen konnten. Hier erlebten wir ein Kontrastprogramm zum Sommer in Marseille. Anfang Dezember war es in Bonn bereits ziemlich kalt und bei Ankunft der französischen Gruppe lag sogar ein wenig Schnee, was von dieser mit Freude zur Kenntnis genommen wurde.
An dieser Stelle wollen wir uns herzlich bei der Fondation INFA (Bordeaux), dem IKAB-Bildungswerk e.V. (Bonn), dem deutsch-französischen Jugendwerk und der Landeszentrale für politische Bildung NRW für die finanzielle und organisatorische Unterstützung bedanken!
Schon in den Wochen vor der Austauschfahrt wuchs die Vorfreude bei allen Beteiligten. Die Teilnehmenden hatten viele Fragen zum Programm und wollten vor allem wissen, ob die alten Bekannten aus der französischen Gruppe auch alle teilnehmen würden.
Da man sich bereits kannte, konnte diesmal viel mehr Zeit und Energie in die kreative und fachliche Arbeit zum Seminarthema „Nachhaltig leben in einer gesunden Umwelt – Kampf gegen die globale Erwärmung“ investiert werden. So wurden mehrsprachige Diskussionen zu der Frage geführt, welche Lösungen zu einigen zentrale Umweltproblemen (verseuchte Böden, Wasserknappheit, Energieverschwendung) möglich sind. Während einer Stadtrallye in Bonn befragten die Teilnehmenden Passanten nach den Anstrengungen, welche die Stadt für das Energiesparen unternimmt. Insbesondere die Bonner Studenten gaben hierzu bereitwillig Auskunft. Außerdem hatten die Teilnehmenden im Laufe der Woche immer wieder die Gelegenheit, in zweisprachigen Gruppen das Thema Energieverschwendung und Energiesparen kreativ zu bearbeiten.
Es wurden beispielsweise Interviews zum Thema Energiesparen im Alltag geführt, ein Theaterstück vorbereitet und ein anspruchsvolles Plakat gestaltet. Am Abschiedsabend präsentierten diese Produktionsgruppen dann unter großem Applaus des Publikums ihre Ergebnisse.
Während des interkulturellen Abends am Dienstag wurden traditionelle Tänze und Kleider vorgeführt und anhand von Bildern Geschichten über die eigene Identität erzählt. Sportlich wurde es am Mittwochabend, als die Kellerräume des Haus Venusberg für uns geöffnet wurden und die Gruppen eigenständig Fußball-, Billard- und Kickerspiele organisierten und die Kegelbahn ausprobierten.
Ein besonderes Highlight war der Ausflug nach Köln am Donnerstag. Nach der Ankunft dort genossen wir zunächst vom LVR-Turm aus eine tolle Aussicht über die ganze Stadt. Dabei bot der spektakuläre Sonnenuntergang eine hervorragende Kulisse für Selfies und Gruppenfotos. Im Anschluss erkundeten die Schülerinnen und Schüler die Stadt und besorgten Geschenke für das Weihnachts-Wichteln am Abschiedsabend, wo die Geschenkübergabe für einige rührende Szenen sorgte. Bei einem gemeinsamen Abendessen in einem türkischen Restaurant ließ man den Ausflug in die Domstadt gemütlich ausklingen.
Am letzten Tag waren sich Alle einig, dass man gerne viel mehr Zeit miteinander verbracht hätte. Aber es blieb uns keine Wahl, als Au revoir zu sagen und Bon voyage zu wünschen. Auf der Rückfahrt wurde jedoch direkt der Entschluss gefasst, eine Grußbotschaft in Form eines Videos für die Gruppe aus Frankreich zu produzieren. Die Teilnehmenden wollten nicht akzeptieren, dass der Abschied endgültig ist. Dass die Fahrt einen bleibenden Eindruck hinterließ, zeigte auch eine Anekdote einer Teilnehmerin: Sie berichtete, auf Französisch geträumt zu haben.
