Unsere Partnerschule

Das Berufskolleg Kohlstraße ist international

Partnerschule in Gliwice

Gliwice in Polen

 

Die Schul-Partnerschaft zwischen dem Berufskolleg Kohlstraße der Stadt Wuppertal und der Zespól Szkól Techniczno-Informatycznych in Gleiwitz, Polen, besteht seit dem Jahr 2014. Sie ist eine wunderbare Möglichkeit, interkulturellen Austausch, Sprachenlernen und gemeinsame Projekte zu fördern, so dass Schülerinnen und Schüler beider Schulen neue Kulturen kennenlernen und ihre persönlichen Kompetenzen weiterentwickeln können.

Ziel unserer polnisch-deutschen Schulpartnerschaft, die in Form einer schriftlichen Partnerschaftsvereinbarung von beiden Schulleitungen am 25.10.2016 in Wuppertal festgeschrieben wurde, ist es zum einen, die Beziehung zwischen den Staaten Polen und Deutschland, seinen Kulturen, Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern zu fördern. Zum anderen soll ein besseres Verständnis füreinander und für die Möglichkeiten der Zusammenarbeit entwickelt werden.

Die beiden Schulen haben vereinbart, ihren Schülerinnen und Schülern regelmäßig die Gelegenheit zu geben, die jeweilige Partnerschule zu besuchen, „damit sie ihr Bewusstsein für die Kultur des Anderen erweitern und ein besseres Verständnis für die Menschen des anderen Landes entwickeln können.“ Dabei organisiert die jeweilige Gastschule den Ablauf und die Aktivitäten für die Schülerinnen und Schüler der Partnerschule im eigenen Land im Rahmen vorher vereinbarter Projekte.

Die Reise- und Projektkosten im Gastland werden grundsätzlich von den jeweiligen Teilnehmenden selbst getragen und teilweise von Fördergesellschaften finanziert. Die durchgeführten gemeinsamen Aktivitäten sollen für die breite Schülerschaft beider Partnerschulen auf deren Homepages dokumentiert werden. Dies dient der Weiterentwicklung von zukünftigen Besuchen und zu vereinbarenden polnisch-deutschen Projekten auf der Grundlage einer vertrauensvollen gemeinsamen Absprache.

 

Der Ausbildungsschwerpunkt unserer polnischen Partnerschule Zespól Szkól Techniczno-Informatycznych liegt auf allgemeiner Bautechnik und Informationstechnologie. Die Schülerinnen und Schüler dieser Schule erhalten eine Berufsausbildung und haben gleichzeitig dual die Möglichkeit, das Abitur zu erwerben. Als Fremdsprachen werden die Fächer Deutsch und Englisch unterrichtet.

Bei den Studienfahrten nach Polen wohnen unsere Schülerinnen und Schüler in Gleiwitz in einer Jugendherberge, die zum schuleigenen Internat der Partnerschule gehört.

Gleiwitz (polnisch: Gliwice) liegt in einer Region, die in wechselvoller Geschichte mal zum deutschen, mal zum polnischen Staatsgebiet gehörte. Die Stadt ist Teil des oberschlesischen Industriegebiets und heute einem rasanten Strukturwandel unterworfen. Die Parallelen zur Entwicklung im Ruhrgebiet sind unübersehbar. Wie das Ruhrgebiet hat auch die Region Gliwice trotz der industriellen Prägung landschaftlich und kulturell viel zu bieten. Dies zu entdecken, ist auch ein Teil des Austauschprogramms.

 

Bereits vor dem schriftlichen Abschluss der Partnerschaftsvereinbarung organisieren wir regelmäßig seit 2014 Studienfahrten in enger Zusammenarbeit mit unserer Partnerschule Zespól Szkól Techniczno-Informatycznych nach Polen. Umgekehrt besuchen Schülerinnen und Schüler der polnischen Schule unser Berufskolleg in Wuppertal. Hierbei finden ein Schüler*innen-Austausch und im Rahmen dessen sogenannte Gedenkstättenfahrten nach bedeutsamen Orten aus Zeiten des Nationalsozialismus statt.

Die betreuenden Lehrkräfte (von 2014 – 2020 Marita Zaika, Rüdiger Duckheim, Reinhardt Podeschwa und Holger Poensgen; seit 2023 Anna Sieberg, Marco Liuni und Holger Poensgen) sehen ihren pädagogischen Auftrag im Rahmen des Projekts `Wege zur Erinnerung´ darin, polnische und deutsche Schülerinnen und Schüler zusammenzubringen und an die Geschehnisse in der Zeit des Nationalsozialismus zu erinnern. Durch intensive und sehr emotionale Erlebnisse soll den Teilnehmenden ein tieferes Verständnis für die gemeinsame Vergangenheit vermittelt werden, sie sollen Empathie entwickeln und die Bedeutung von Menschenrechten, Toleranz und Frieden ein- und wertschätzen.

Was uns dabei wichtig ist: Wir Lehrkräfte wollen Sie als am Projekt teilnehmende Schülerinnen und Schüler ermutigen, nachhaltige Erfahrungen zu sammeln, die langfristige Auswirkungen auf Ihr Verhalten haben können. Wir möchten auf Ihre individuellen Bedürfnisse eingehen und sie fachkundig begleiten. Unsere Zielsetzung ist, dass Sie Ihr historisches Bewusstsein und Ihr künftiges Verantwortungsbewusstsein stärken.“

Organisation / mögliche Programmpunkte einer 7-tägigen Studienfahrt nach Polen:

(Das Projekt beginnt und endet grundsätzlich am Flughafen Dortmund. Vor Ort in Polen steht ein Bus für die Besichtigungs- und Gedenkstättenfahrten zur Verfügung.)

  • Stadtführung Gleiwitz / Gleiwitzer Radiosender

  • Pädagogische Begleitung durch die Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz Stammlager / Auschwitz Birkenau und Teilnahme an Workshops zu unterschiedlichen Themen des Nationalsozialismus

  • Besuch der ehemaligen Königsstadt Krakau, Führung durch den ehemals jüdischen Stadtteil Kazimierz / Gespräch mit Zeitzeugen / Workshop im Galizja-Museum

  • Stadtführung Breslau / Festung Breslau im 2. Weltkrieg

  • Besuch einer Silbergrube / eines Salzbergwerks

  • Aktivitäten / Projektarbeit in polnisch-deutschen Kleingruppen

Unsere Teilnehmenden sind ausgewählte Schülerinnen und Schüler unseres Berufskollegs, bislang überwiegend aus den Bildungsgängen der Erzieher/in, Fachoberschule, Kinderpflege und Sozialassistenten. Im Vorfeld der Studienfahrt werden diese angemessen durch Info-Veranstaltungen, Unterricht und Dokumentationen auf die emotional herausfordernden Erfahrungen vorbereitet. Auch das Thema Antisemitismus und die geschichtliche Dimension der Beziehung der beiden Nachbarländer Polen und Deutschland sollen miteinbezogen werden. Dabei ist es uns wichtig, genügend Zeit für Reflexionen und Diskussionen einzuräumen, damit die Möglichkeit besteht, Gedanken, Gefühle und Fragen zu teilen. Im Rahmen einer Nachbereitung der Studienfahrten werden die Teilnehmenden ihre gemachten Erfahrungen in Form von Berichten, Präsentationen mit Fotos und Videos dokumentieren.

Stand August 2023, Poe