31/08/2023

24.05. - Ausflug nach Krakau

Bei der Stadtführung konnten wir eine Synagoge besuchen, in der wir viele interessante Einzelheiten über das Judentum erfahren haben. Hinter der Synagoge befand sich ein jüdischer Friedhof, auf dem wir erfahren haben, wie jüdische Bestattungen durchgeführt werden. Als nächstes sind wir weiter gelaufen und am ehemaligen Marktplatz angekommen. Dort befanden sich kleine Verkaufsstände mit Schmuck und in der Mitte des Marktes war ein großes Gebäude, in welchem sich verschiedene Essensstände befanden. Jedoch haben wir erfahren, dass das Gebäude in der Mitte früher als Schlachthaus gedient hat, in dem entschieden wurde, ob das Fleisch koscher war oder nicht. Da endete auch unsere Stadtführung. Nun hatten wir ein wenig Zeit, um den Stadtteil selbstständig zu erkunden.
Nach dem selbstständigen Erkunden sind wir gemeinsam mit der polnischen Gruppe ins Museum “Galicia Jewish Museum” gegangen. Dort haben wir an einem sehr lehrreichen Workshop teilgenommen. Wir hatten dort die Möglichkeit über das Thema “Anti-Diskriminierung” zu diskutieren und unsere eigenen Erfahrungen mit einzubringen. Nach einer kleinen Pause hatten wir den letzten und schwierigsten Teil des Tages vor uns. Uns wurde die einmalige Chance geboten die Holocaust-Überlebende Lidia Maksymowicz kennenzulernen und ihre unfassbar traurige Geschichte zu hören. Damit wir diese auch verstehen, wurde uns eine Dolmetscherin zur Verfügung gestellt, welche uns das Erzählte ins deutsche übersetzt hat. Sie erzählte uns Einzelheiten, worauf wir nicht gefasst waren. Während der Erzählung spürte man eine deutlich erkennbare bedrückende Stimmung im Raum. Für uns alle war dies eine sehr emotionale Begegnung. Sie zeigte uns außerdem ihre eintätowierte Häftlingsnummer auf ihrem Arm, welche sie als dreijähriges Kind bekam. Obwohl wir wussten, was die Menschen damals durchmachen mussten, war dies trotzdem ziemlich erschreckend für uns. Frau Lidia Maksymowicz appellierte an uns, dass wir als jüngere Generation dafür sorgen MÜSSEN, dass kein zweites Birkenau (Konzentrations- und Vernichtungslager) entsteht. Diese emotionale Begegnung werden wir nie vergessen. Noch am selben Abend saßen wir gemeinsam beieinander, während wir über das Geschehene nachdachten.